Apotheker lösen 300.000 Probleme am Tag

Viele Arzneimittel gibt es ohne Rezept, doch nicht alle eignen sich für jeden Patienten. Ob Nebenwirkungen, falsche Anwendung oder ungeeignetes Präparat: Solche Probleme treten häufig auf, zeigt eine neue Studie.

 

Auf einer Pressekonferenz des diesjährigen Apothekertages in Düsseldorf erklärte der Studienleiter und Vorsitzende der Arzneimittelkommission Deutscher Apotheker, Professor Dr. Martin Schulz: "Etwa bei einem von fünf Selbstmedikationswünschen in der Apotheke treten ähnliche Unstimmigkeiten auf."

 

In der Studie hatten Schulz und seine Mitarbeiter 12567 Selbstmedikationswünsche von Apothekenkunden ausgewertet. Bei mehr als 2200 bemerkten die beratenden Apotheker Anwendungsfehler. Hochgerechnet auf ganz Deutschland sind das etwa 350000 Tag für Tag. Sehr häufig verlangten die von den Kunden geschilderten Beschwerden nach einer ärztlichen Behandlung. Oder die gewünschten Präparate erwiesen sich als ungeeignet für ihre Beschwerden. Zahlreiche Patienten nahmen Arzneimittel in falscher Dosierung oder zu lange ein.

 

Auch wer regelmäßig die gleichen Arzneimittel kauft, kann von der apothekerlichen Beratung profitieren. Denn vielleicht gibt es ja längst etwas Besseres. Nach Ansicht von ABDA-Präsident Heinz-Günter Wolf zeigt diese Studie, wie wichtig die persönliche Beratung durch den Apotheker vor Ort ist. Vor diesem Hintergrund erteilte er "Auswüchsen des Versandhandels mit Arzneimitteln" wie Bestell- und Abholstellen in Tankstellen eine klare Absage.